Sport und der Post-Baby Körper
Es gibt viele Ursachen für einen schwachen Rumpf und daraus resultierende Fehlhaltungen, für eine Rektusdiastase und Beckenbodenschwäche. Eine der häufigsten Ursachen ist sicherlich eine Schwangerschaft, insbesondere bei Zwillingen (oder Mehrlingen), großen Babys und mehrfachen Schwangerschaften.
Manchmal treten alle Probleme auf einmal auf, manchmal nicht. Wer zum Beispiel eine Rektusdiastase hat muss nicht zwangsläufig auch unter Beckenbodenschwäche leiden.
Während der Schwangerschaft führt der wachsende Bauch dazu, dass wir mehr und mehr in eine Art Hohlkreuz-Haltung kommen. Die Unterbauchmuskulatur wird schwächer, der untere Rücken wird belastet und schmerzt häufig und das Gewicht des Babys drückt auf den Beckenboden. Die Muskulatur verkürzt sich im Leisten- und Brustbereich und wird im Bauchbereich überdehnt.
Dann kommt das Baby auf die Welt, aber der Körper bleibt erst mal in dieser schwangerschaftsbedingten Form beziehungsweise Fehlhaltung. Viele Frauen leiden nach der Geburt an einer Rektusdiastase, Beckenbodenschwäche, Rückenschmerzen und dem PostBabyBauch. Und der Körper sieht nicht nur anders aus, er arbeitet auch anders.
Bevor wir also wieder mit high impact Training beginnen dürfen, muss der Körper in seinen gesunden Haltungszustand vor der Schwangerschaft zurückgebildet werden. Trainieren wir high impact vor abgeschlossener Rückbildung verschlimmern wir im Zweifel die Probleme, weil zum Beispiel der Bauchdruck gegen uns arbeitet. Am besten solltest Du also mit low impact & low intensity starten, dann langsam auf low impact & high intensity erhöhen und erst nach komplett abgeschlossener Rückbildung darfst Du wieder wie vor der Schwangerschaft trainieren.
Viele Mammas haben mich gefragt: „was ist den genau high impact training? Seilspringen?“ Genau, Seilspringen gehört dazu, weil es immens auf den Beckenboden wirkt. Aber zum Beispiel auch ein Crunch ist high impact und muss definitiv gemieden werden!
Low impact bedeutet daher auch, dass Du immer über die Seite aufstehst. Deine Hebamme hat es Dir wahrscheinlich in all Deinen Vorbereitungskursen gepredigt. „Immer über die Seite aufstehen“. Auch mir wurde das zichmal gesagt und gemacht hab ich’s doch nicht. Weil ich es anders bequemer fand und weil ich damals noch nichts von Diastase, Beckenboden und Bauchdruck verstanden habe. Letztendlich machst Du jedes mal wenn Du nicht über die Seite aufstehst einen kleinen Sit-Up oder Crunch. Das sind aber Übungen, die Du während der Schwangerschaft und vor abgeschlossener Rückbildung auf keinen Fall machen darfst! Denn sie erhöhen den Bauchdruck und üben dadurch Druck auf Deine Diastase und Deinen Beckenboden aus.
Erfahre in meinen weiteren Artikeln, mehr zu den Themen Bauchdruck und welche Übungen, die bei einer Rektusdiastase definitiv meiden solltest.